Konrad Waldvogel Mediation

Vier Freunde entscheiden sich, als Nebenbeschäftigung einen Weinhandel zu eröffnen. Der Laden floriert, aber es gibt bald Differenzen über die Aufgabenteilung, die Organisation und Entlöhnung etc. Man muss einen neuen Mietvertrag abschliessen und die Subskriptionen vorbereiten, die Zeit drängt. Einer der Partner will das Geschäft professionalisieren, ein anderer nur hobbymässig weitermachen. Dank der Mediation konnten die Kollegen die offenen Punkte und ihre Zusammenarbeit regeln.

Ein Architekt hat für seinen Freund den Umbau des Gartens geplant. Ein Gärtnerunternehmer, der mit beiden gut bekannt ist, hat ein Angebot erstellt und eine Kostenschätzung gemacht. Auf eine Auftragsbestätigung und den Abschluss schriftlicher Verträge wird verzichtet. Nach einer substantiellen Anzahlung wird das Projekt umgesetzt, allerdings mit zahlreichen Mängeln. Die Rechnung ist aus Sicht der Besteller nicht nachvollziehbar. Nachdem die Eigentümer die Mängel schriftlich abmahnen und sowohl Gärtner als auch Architekt ihre Forderungen in Betreibung setzen, müsste man nun die weiteren Rechtsschritte einleiten. An einer Hochzeit von Bekannten trifft man sich und ist sich einig, dass man eigentlich lieber die Freundschaft pflegen will, man aber auch die offenen Punkte klären sollte. In einer Mediation konnten alle Interessen geklärt werden, und die offenen Rechnungen wurden anschliessend bezahlt. Die Geschäftsbeziehungen und Freundschaften wurden gewahrt.

Zwei Freundinnen haben mit ihrem Modeladen ein kleines Vermögen gemacht und denken an ein Immobilieninvestment. Sie kaufen von einem Generalunternehmen ein Grundstück und lassen es von diesem überbauen. Nachdem mit dem Bau begonnen wurde, gibt es Differenzen über die Innenausstattungen, auf der Baustelle stockt es. Im Gebäude soll bald der neue Laden eröffnet werden. Mit Hilfe des Mediators konnten die Freundinnen den Innenausbau festlegen und mit den Handwerkern die Änderungen klären, so dass es mit der rechtzeitigen Eröffnung des Geschäfts doch noch geklappt hat.

Im Nachlass einer 96-jährig verstorbenen Millionärin befindet sich ein Ferienhaus, woran zahlreiche Kinder, Enkelkinder und sonstige Verwandte erbberechtigt sind. Die Erbengemeinschaft kann sich nicht über die weitere Nutzung, Kostenverteilung und Renovationen einigen. Mithilfe einer Mediation konnten die Beteiligten die zukünftige Nutzung des Ferienhauses unter Berücksichtigung aller Einzelinteressen regeln.

Eines von zwei Geschwistern will mit seiner Familie das Haus der Eltern übernehmen. Weil die Eltern beide Kinder «gleich berechtigen» wollen, aber nicht über genügend Bargeld verfügen, um dem anderen Geschwister gleichzeitig Geld in derselben Höhe zu geben, schlagen sie vor, einen Erbvorbezugsvertrag abzuschliessen. Das andere Geschwister will dem nicht aber zustimmen, sondern besteht auf der Auszahlung eines Geldbetrags. Obwohl ein Erbvorbezug keine Zustimmung der Kinder voraussetzt, wollen die Eltern Streit vermeiden. Sie suchen nach einer Möglichkeit, Lösungen zu erarbeiten. Im Rahmen der Mediation konnten der Erbvorbezug und die Ausgleichung unter den Kindern bis in die Details geklärt werden.

Arbeitgeberin und Arbeitnehmer haben Differenzen, der Arbeitnehmer wird freigestellt. Der Arbeitnehmer schreibt sich krank, um in den Genuss des Kündigungsschutzes zu kommen. Die Arbeitgeberin fasst eine Kündigung ins Auge. Im Rahmen einer Mediation konnten Arbeitgeberin und Arbeitnehmer ihre Interessen klären. Das Arbeitsverhältnis wurde anschliessend fortgesetzt.